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Journal: zdnet.com-Artikel zu Apples Quartalsergebnis, und die Konsequenzen für den Mac

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Dieser Beitrag ist ein Journal Eintrag von MACBUG.de Redakteur Bastian. Er spiegelt nicht die Meinung der Redaktion wider, sondern dient dem offenen Meinungsaustausch.

Bei MACBUG.de versuchen wir, unsere eigene Meinung zu den Geschehnissen der Apple-Welt kund zu tun. Doch ab und an passiert es, dass andere, renommierte Websites/Blogs, die gleiche Meinung vertreten und diese exzellent auf den Punkt bringen.

So geschehen bei zdnet.com. David Morgenstern hat die Frage beleuchtet, ob Apples Quartalsergebnis von gestern ein Zeichen dafür ist, dass es mit dem Macintosh in eine gefährliche Richtung geht. MACBUG.de hat es in Form dieses Journal-Beitrags schon vor Wochen angesprochen, nun werden die Stimmen also lauter.

Wir wollen dem deutschen Leser diesen guten Artikel nicht vorenthalten, und beleuchten ihn nun.

Die Überschrift “Will Apple’s success kill the Mac as we know it?” spielt auf die steigenden Mac-Absatzzahlen an. Schlauer Gedanke dahinter: Mit den besten Absatzzahlen seit 28 Jahren wird Apple weiter den Weg der “breiten Masse” verfolgen. Weg vom professionellen Anwender, hin zum Otto-Normal-Verbraucher, der seinen Mac genauso einfach wie sein iPad oder sein iPhone bedienen will.

Ich habe im Journal-Beitrag schon auf die Anzeichen des neuen Weges hingewiesen, zdnet.com in Form von David Morgenstern bringen interessante neue Punkte:

App-Sandbox. Zitat aus dem Artikel:

As of this March, all apps submitted for the popular Mac App Store must support Apple’s Sandboxing requirements. This access control technology is designed to improve security and enforced at the kernel level: apps are limited in their access to outside system resources and user data.

Frei übersetzt: Ab März diesen Jahres müssen alle Apps, die im Mac App Store sind, oder zugelassen werden wollen, Apples neue Sandbox-Richtlinien einhalten. Diese Technik verbessert die Sicherheit, aber schränkt die Apps auch gleichzeitig in ihren Zugriff auf das System ein.

Für alle Leser, die mit App-Sandboxing nichts anfangen können (hier folgt keine wissenschaftliche Erklärung): Sandboxing steckt die gestartete App in einen Container, und darin darf sich die jeweilige Software dann austoben. Außerhalb dieses Containers hat sie jedoch keinen Zugriff (Mit Viren befallene Software kann so keinen Schaden im ganzen System anrichten). Ähnlich wie bei der Virtualisierung von Betriebssystemen.

Diese Technik komm in iOS schon lange zum Tragen, und seit Lion zieht Apple auch mit dem Mac nach. Guter Gedanke, dennoch beschränkt das auch den Zugriff. Apps wie 1Password, Alfred und Co. werden damit quasi wertlos.

Support für AppleScript. Zitat aus dem Artikel:

Most applications and certainly applications aimed at pro content creation workflows, have long supported these AppleScript additions. This events technology lets customers of Mac applications leverage products from other, small developers that may provide a unique tool to accomplish a specific job. 
 
But will Apple continue to support AppleScript? We don’t know. The Sandboxing requirement appears to be in conflict with it. 
 
Andy Ihnatko at Macworld wrote about this: 

Do I fret needlessly? You tell me. Recently I had an idea for a tool that would make my life much easier and it required some scripting of the Preview app. In all my years of avid scripting, I’ve never done anything with that app before and so it came as a surprise when I tried to open its dictionary with the AppleScript editor and I discovered that it had none. 
 
Horrors! Apple touted Preview as a shining example of a super-sandboxed Lion app. Was this a sign that sandboxed apps can’t and shouldn’t be scripted?

 

Auswirkungen des Sandboxing-Verfahren sind also auch an AppleScript zu verdeutlichen. Professionellere Anwender nutzen oft Skript-Sprachen, um sich wiederkehrende Abläufe oder Mechanismen zu vereinfachen bzw. diese zu automatisieren. Apple hat mit der hauseigenen Skriptsprache AppleScript schon so eine Sprache in OS X integriert. Dieser wird aber mit der neuen Bestimmung der Boden unter den Füßen weg gezogen. Denn wenn neue Apps keine AppleScript-Unterstützung mehr anbieten dürfen, war es das mit der schönen automatisierten Welt.

Er zitiert Andy Ihnatko: Dieser hat bemerkt, das Apples hauseigene Vorschau-App nicht einmal mehr AppleScript unterstützt. Vorschau ist eine Musterbeispiel einer “Sandboxing-App”. Apple bietet diese Schnittstelle schon nicht mehr den eigenen Apps an.

Final Cut Pro X. Zitat aus dem Artikel:

Apple last spring said it would totally revamp its Final Cut Pro post production editing software and this summer released a totally rewritten product, Final Cut Pro X.  The new software is amazing and comes with an amazing new, lower price: $299.99. So, it’s the professional video editing software for the rest of us. 
 
However, the new version doesn’t do things in the same way as Final Cut Pro 7. People have workflows with the older software and the new version doesn’t support those workflows.  And some video editors say that the update leaves out a number of important features.

Die Aufregung um Final Cut Pro dürfte jedem noch bekannt sein. Professionelle Schnittstellen und Dateiformate wurden mit der neuen Version von Final Cut nicht mehr unterstützt. Die Oberfläche wurde einfacher, und der Preis massentauglicher: 239,99 Euro kostet die Software bei uns in Deutschland.

iOS/Mac OS X. Zum Schluss zeigt David Morgenstern noch den Vergleich zwischen Mac OS X Lion und iOS auf. Den Vergleich zog ich in meinem Journal auch schon, doch dieser spezifiziert ein paar wichtige Punkte. Zitat:

Take for example, the window styles of Lion’s Address Book and iCal applications. The window elements are similar to an iPad’s apps, the buttons aren’t standard Mac buttons and the interface can’t be customized. I don’t see that there’s much usability gained with this interface change, such as a stitched leather emulation. Mac window elements used to be standardized and that standardization meant something to users, folks who supported Mac users, and developers.

Und weiter:

There is a rumor floating around the developer community that Apple wanted more iOS integration in Lion. The thinking in Cupertino they say is to have one single OS that will run on handheld, tablet and portable/desktop. One IDE and one OS. This would be a disaster.

David Morgenstern bringt das Aussehen des iCals und des Adressbuchs in OS X als Beispiel. Beide Ansichten lassen sich nicht anpassen, oder komplett verändern. Sie erinnern mehr an iPad- als an OS X – Versionen. Weiter gibt er zu denken, dass in der Entwicklergemeinde ein Gerücht herumgeht, dass Apple mehr iOS-Features in OS X implementieren will, und irgendwann nur noch ein Betriebssystem auf allen Geräten laufen soll.

Zum Abschluss ein Appell:

Apple’s success is thrilling to a longtime Mac user. We can only hope that the company will remember it was the loyal base of Mac customers, many in professional content creation fields, who sustained the Mac during the darker, leaner days in the 1990s and early part of this decade. Not everyone is a consumer market or enterprise customer.

Frei übersetzt: Apple soll sich vor Augen führen, dass es die loyalen Mac-User waren, viele im professionellen Bereich, die Apple damals auch in den schweren Zeiten den Rücken gestärkt und die Treue gehalten haben.

Drei weitere Punkte will ich anbringen:

1. Der Macintosh wird zum Erstellen von Apps verwendet. Apple würde sich also selbst ein Bein stellen, und Entwickler das Leben erschweren. Der wahnsinnige Erfolg der iOS-Geräte wächst auch (oder zum größten Teil) auf den Rücken der Entwickler. Apple trägt aber auch einen erheblichen Teil mit der Entwicklungsumgebung bei, die es ermöglicht, solche Apps zu gestalten. Eine Hand wäscht hier die andere. Doch wie weit geht Apple?

2. Steve Jobs wollte von Anbeginn Apples einen Computer erstellen, der für den normalen Verbraucher ist. Die Preise haben nie dafür gesprochen, aber die Bedienung und der Hintergedanken hinter all den Produkten Apples (ob Hard- oder Software). Technologie so einfach zu machen, dass sie jedem das Leben erleichtert, so das Ziel. Ein feiner Gedanke, dennoch gibt es nicht nur schwarz oder weiß. Es gibt professionelle Anwender, die das Ökosystem Apples schätzen, aber dennoch auf die Vorzüge eines “richtigen” Betriebssystems niemals verzichten werden.

3. Windows 8 / Windows Phone 7. Microsoft geht den gleichen Weg, oder sogar noch radikaler: Auf allen Geräten soll das gleiche Betriebssystem laufen. In Windows 8 wird es zwar noch einen “normalen” Modus geben (eine gewohnte Startleiste mit Fensteransicht), dennoch nicht vorrangig. Doch wir alle wissen: Apple wird niemals kombinieren. Der Erfolg Apples beruht auf diese strikte Vorgehensweise, deshalb der Erfolg des iPhones oder des iPads.

Apple wird zur Marktmacht. Das Segment, in dem sie es nicht sind, ist der PC. Doch mit der Verschmelzung von iPads, mobilen Geräten und stationären Computern (die es fast nicht mehr gibt), scheint diese Sparte auch bald Apple zu gehören.

Ich kann es Ihnen nur noch einmal in’s Gedächtnis rufen: Bei der Vorstellung des MacBook Airs sagte Steve Jobs: “…wir denken, dass es die Zukunft der Notebooks sein wird”. Klein, leicht, einfach zu bedienen. iPad-Hardware, und (noch) OS X – Software. Fragt sich wie lange.

Spätestens nach diesem Jahr wissen wir, wo es hingeht.

Kommentare sind erwünscht, danke für die Zeit meinen Beitrag komplett zu lesen.


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